Saturday, May 19, 2012

Heimat? Wo bist Du?



Vorwort

Die Suche nach Heimat
Vor etlichen Jahren hatte ich eine große Identitätskrise und ich beschäftigte mich sehr mit diesem Thema, besonders als ich Soziologie studierte und ein Proseminar über das Thema "Heimat" mit Kollegen geschrieben habe.
Die 'große Krise' dauerte lange genug, jahrelang. 
Aber das Leben ist voller Überraschungen, durch die Krankheit, an der ich gelitten habe, habe ich endlich den Begriff 'Heimat' mit anderen Augen gesehen und ihn verstanden.

Wer bin "ich"?

Ich bin als Chinesin in einer kleinen Stadt in Java, Indonesien geboren und aufgewachsen und lebe seit über 15 Jahren mit meinem österreichischen Mann in Wien.
Als katholisch erzogene Chinesin der zweiten Generation von Einwanderern war ich in Indonesien Teil einer kleinen Minderheit in einem Land mit über 230 Millionen Einwohnern, von denen die meisten (über 85%) Muslime und sehr viele (über 40%) Javaner sind, während nur etwa 3.5% Chinesen sind.

Mein Vater hat mir und meinen sechs Geschwistern immer wieder gesagt, dass wir uns gut benehmen müssten, weil wir ja Gäste in diesem Land waren.
Wir mussten unsere Bediensteten immer gut behandeln, weil mein Vater immer wieder betonte, dass wir ohne deren Hilfe nicht gut leben könnten. Wir brauchten einander. Aber am wichtigsten, wir mussten versuchen, Probleme zu vermeiden und in Frieden mit den Einheimischen zu leben, egal wie hoch die Kosten für uns waren.

Auf dem Bild bin ich als Baby in den Armen meiner Mutter zu sehen, mein Vater trägt Brillen, die Dame auf der rechten Seite ist die treue Begleiterin meiner Mutter. Die Frau neben ihr ist ihre Tante, der ganz links stehende Junge ist ihr Sohn. Die restlichen Kinder sind meine Geschwister (meine kleine Schwester war damals noch nicht geboren).

Sprechstunde zur Integration mit Sebastian Kurz

Wie ich bereits erwähnte, liegt mir das Thema Integration am Herzen. Als ich im Facebook meiner Schwester die Einladung zur "Sprechstunde zur Integration" von Sebastian Kurz, dem Stadtsekretär für las, entschloss ich mich, daran teilzunehmen.



Es war kalt und hat ziemlich stark geregnet, als ich von der U-Bahn Station Längenfeldgasse zu Fuß ging, um an der Sprechstunde teilzunehmen. "Je stärker es regnet, desto weniger Leute werden kommen" freute ich mich, "denn in einer kleineren Gruppe kann man besser diskutieren".

Als ich vor dem Lokal, wo die Diskussionsrunde stattfinden würde, angekommen war, zeigte meine Uhr, dass ich 23 Minuten zu früh angekommen war. So beschloss ich, noch einen kurzen Spaziergang zu machen, um nicht den Eindruck zu erwecken, übereifrig an der Diskussion teilnehmen zu wollen.